Entwicklungsverzögerung – Braucht mein Kind Physio?

Wie hilft Physiotherapie nach KG-ZNS?

In der Therapie geht es darum, die individuelle motorische Entwicklung des Kindes zu fördern und gezielt zu unterstützen.

Was machen wir in der Praxis?

✔ Gezielte Förderung von Bewegungsübergängen (z. B. von Rückenlage zu Bauchlage, vom Krabbeln zum Stehen).
✔ Unterstützung der Muskelspannung – zu schlaffe Muskeln aktivieren, zu starke Spannungen lösen.
✔ Sensomotorisches Training – die Wahrnehmung und Steuerung von Bewegung verbessern.
✔ Spielerische Übungen, die das Kind zur Bewegung motivieren.
✔ Elternanleitung – Was können Mama und Papa zu Hause tun, um das Kind bestmöglich zu unterstützen?

Was können Eltern im Alltag tun?

🟢 Bodenzeit ermöglichen: Babys sollten viel Zeit auf dem Boden verbringen, um sich frei zu bewegen (weniger Zeit in Wippen, Autositzen oder Lauflernhilfen).
🟢 Vielseitige Anreize schaffen: Interessantes Spielzeug auf unterschiedliche Höhen legen, damit das Kind motiviert wird, sich zu drehen oder aufzurichten.
🟢 Geduldig sein: Jedes Kind hat sein eigenes Tempo – das Wichtigste ist, die Bewegungen mit Freude und ohne Druck zu fördern.
🟢 Einseitige Muster beobachten: Falls das Kind bevorzugt nur eine Körperseite nutzt, sollte dies frühzeitig in der Physiotherapie besprochen werden.
🟢 Aktiv mitmachen: Kinder lernen durch Nachahmung – Bewegungsspiele und gemeinsames Krabbeln oder Klettern machen es spannend.

Wie bekomme ich eine Verordnung für KG-ZNS?

Falls du Auffälligkeiten in der Entwicklung deines Kindes bemerkst, sprich zunächst mit dem Kinderarzt. Er kann beurteilen, ob eine Verordnung für Physiotherapie (KG-ZNS) notwendig ist.

Der Kinderarzt kann eine Verordnung für KG-ZNS (Krankengymnastik nach neurophysiologischen Konzepten) ausstellen, wenn eine Entwicklungsverzögerung oder eine neurologische Auffälligkeit festgestellt wird.

Häufige Gründe für eine Verordnung:

🔹 Dein Kind dreht sich mit 6 Monaten noch nicht auf den Bauch oder den Rücken.
🔹 Es zeigt mit 8–10 Monaten wenig Interesse am Krabbeln oder an eigenständiger Bewegung.
🔹 Es bevorzugt auffällig eine Körperseite oder hat eine einseitige Kopfhaltung.
🔹 Der Muskeltonus ist entweder zu schlaff (hypoton) oder zu steif (hyperton).
🔹 Dein Kind hat Schwierigkeiten, sich aufzurichten, zu stehen oder zu laufen.
🔹 Es wurde eine neurologische Erkrankung oder eine frühkindliche Entwicklungsstörung diagnostiziert.